Die Buchkritik ist ein nicht ganz so heimliches Lieblingsgenre von mir. Das gilt vor allem für die etwas großzügigeren, essayistischen Formate, wie sie etwa der Merkur, H-Soz-Kult oder Soziopolis ermöglichen. Obwohl man Bücher, gerüchteweise, auch lesen kann, ohne sie zu rezensieren, habe ich mich kürzlich zwei sehr unterschiedlichen Exemplaren gewidmet. Wer sich für das Verhältnis von Soziologie und Geschichtswissenschaft und für die Frage interessiert, welche Konzepte in den Sozialwissenschaften bereitstehen, „um strukturierten historischen Wandel zu beschreiben“, findet in Wolfgang Knöbls Auseinandersetzung mit Prozessbegriffen eine spannende Lektüre (hier mein Essay). Wer sich dagegen – mit mir – über fragwürdige Großthesen zur Geschichte der Menschheit und ein wirklich nicht gutes Buch ärgern möchte, nunja, David Graebers und David Wengrows „Anfänge“ wäre eine gute Wahl …